Donnerstag, 26. Juni 2014

26.06. Suzdal

Heute bin ich in Suzdal herumgelaufen und habe viel fotografiert. Besonders die Holzhäuser und die Kirchtürme haben es mir angetan - davon gibt es reichlich. Aber auch sonst ist Suzdal eine entspannte, übersichtliche Stadt, in der ich mich wohl fühle. Der Lonely Planet sagt:

Ich habe von einer Marktfrau eine eingelegte Gurke gekauft (vorn im gelben Topf) und auch sofort verspeist, mich am Geldautomaten versorgt, zu Mittag gegessen und eine Megafon-Simcard gekauft - offenbar leider ohne Kredit, sodass ich jetzt immer noch nicht telefonieren kann.
(Ja, Stefan, Du hattest gesagt, dass ich gleich für 500 Rubel Kredit dazukaufen soll, das habe ich wirklich versucht, aber die Dame im Laden hat so überzeugend abgelehnt, dass ich mich drauf verlassen hab. Der Laden ist morgen wieder auf, vielleicht fahr ich da auf der Weiterfahrt vorbei.)

Zu Beginn habe ich immer noch nachgeschlagen, die Kuppel welcher Kirche ich da gerade knipse, aber irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf so viele Infos und bin einfach nur drauf los spaziert.

Hier ein paar Eindrücke der Kirchen ...

... und Holzhäuser ...

Selbst die etwas verfallenen Holzhäuser haben noch Charme, finde ich.

Und wenn die Fassade nicht mehr soviel hermacht, hängt man kurzerhand eine Fotoplane davor:
 

Übrigens, dies ist mein Platz auf dem Suzdal Camping:

26.06. endlich in Russland

Ich bin in Suzdal auf dem Campingplatz. Den habe ich auch noch nicht verlassen - über die wohl sehr sehenswerte Stadt schreibe ich also später. Ich habe hier W-Lan und nutze das aus, um endlich die bisherigen Fotos hochzuladen ...

Wie geplant habe ich vorgestern vormittag in Riga noch diese Stadtrundfahrt mitgemacht, die war sehr interessant und auch eine gute Wahl, denn es regnete wieder, und so konnte ich wenigstens noch ein paar Sehenswürdigkeiten bewundern, ohne komplett nass zu werden. Man bekam Kopfhörer und konnte sich in der gewünschten Sprache mit Hintergrundinfos versorgen lassen.

Anschließend bin ich so gegen 11h losgefahren und war am frühen Abend an der Grenze. Auf der lettischen Seite hat es ca. 30 min gedauert, auf der russischen Seite noch mal zusätzlich ca. 2 Std. - was wohl ziemlich schnell ist, auch wenn ich die Ursachen für die ständige Warterei nicht ganz verstanden habe.
Immerhin wurde ich an der Grenze von einem riesigen Regenbogen empfangen, der auf der russischen Seite winkte (aber auch er hatte nicht die Geduld, die gesamte Abwicklung abzuwarten).
heimlich mit dem Handy geknipst

Lessons learnt:
- Als Deutscher muss man sich in die rote "Goods to declare"-Schlange einreihen, auch wenn man nichts zu verzollen hat. Die "Nothing to declare"-Schlange wurde wohl zur "hier nur Russen"-Schlange umgewidmet.
- Es war gut, dass ich die Customs-Forms schon ausgefüllt dabei hatte (2x). Als ich dann erst mal dran war, ging es halbwegs schnell.
- Jeder, der einen gerade bearbeitet, will in den Wagen schauen (also alles aufmachen, auch die Motorhaube). Ich musste das zweimal machen, allerdings waren meine ganzen Kisten und Taschen wohl abschreckend. Die Russen guckten mit Stielaugen ins Auto, aber gingen nicht rein, und ich musste auch nichts auspacken.
- Geduld haben. Irgendwann geht es weiter, auch wenn man schon nicht mehr dran glaubt.

Direkt hinter der Grenze habe ich, wie mir geraten wurde, an der ersten Tanke Euro in Rubel getauscht und auch getankt (geht meist sogar mit Kreditkarte). Danach bin ich noch ein gutes Stück weitergefahren und habe mich dann nach einem Übernachtungsplatz umgeschaut. Eigentlich wollte ich ja an einer Avtostojanka halten, aber die wirkten alle so wenig einladend, dass ich dann doch lieber in die von der Abendsonne warm beleuchtete Natur ausgewichen bin ...
Suchbild
(Von den Straßen abzuweichen hab ich mich nicht getraut - der Boden ist so dicht und hoch bewachsen, dass man nicht ahnen kann, was für ein Untergrund da ist.)
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Der erste Satz meines Navis am nächsten Morgen lautete: "Fahren Sie zur nächstliegenden Straße." :) da hat das Navi allerdings übertrieben, denn ich war die ganze Zeit noch auf (schlecht) asphaltierten Wegen.

Gestern dann habe ich richtig Strecke gemacht, über 700km zurückgelegt. Ohne die Staus wäre ich bestimmt 3-4 Stunden früher in Suzdal gewesen. Besonders der Autobahnring um Moskau war schrecklich verstopft, und hier kurz vor Vladimir hat mich eine Baustellenverengung noch mal eine Ewigkeit gekostet. Auch hier galt wieder:

- Geduld haben. Irgendwann geht es weiter, auch wenn man schon nicht mehr dran glaubt.

Ich saß 12 Stunden hinterm Steuer, habe nur kurze Tank- und Pipipausen gemacht.
Da man hier aber höchstens 110km/h fährt, meistens 90 oder weniger, war die Fahrt insgesamt nicht zu anstrengend.
Schade, dass ich die schöne Landschaft ringsum nicht noch mehr genießen konnte. So viel Grün überall!

Abends bin ich dann auf dem Campingplatz von Suzdal gelandet, allerdings war hier niemand mehr, sodass ich erst heute früh eingecheckt habe und nun zu einem Stadtspaziergang aufbrechen werde ...