Mittwoch, 2. Juli 2014

02.07. Jurte aufbauen

Sommerwetter!

Wir nutzen es dazu, das Gerüst der dritten Jurte aufzubauen.
Olga und Stefan bringen ihre Gäste nämlich z.T. in gemütlich eingerichteten mongolischen Jurten unter, die im Winter abgebaut gelagert werden und zum Saisonstart wieder im Garten auf ihre Holzpodeste gestellt werden.
Zwei Jurten stehen schon.
Innen gibt es ein Doppelbett mit Moskitonetz, Sofa, Kommode, Teppich.
Toilette und Waschgelegenheit sind nebenan in einer kleinen Holzhütte.

Eine dritte Jurte muss nun aufgebaut werden, damit die kommenden Wochenend-Gäste genügend Schlafplätze haben werden.

Alles war über den Winter im Holzhäuschen (das eigentlich das Klo ist) verstaut.
Leider ist das Dach der Hütte nicht ganz dicht, sodass wir die ganzen Sachen erst mal zum Trocknen ausbreiten müssen.

Das Jurtengerüst besteht aus Holz: Ein zentrales rundes Deckenteil mit zwei seitlichen Trägern, knapp 70 "Dachspanten", 4 Seitenwände nach Jägerzaunmanier (Ziehharmonikaprinzip), vorn die Tür, und man braucht viele Schnüre. Wir haben nach der langen Lagerung erst mal alle Holzteile saubergewischt.

Die Jurte ist ja darauf ausgelegt, ein Nomadenleben mitzumachen; sie muss daher schnell auf- und abzubauen sein. Es wird also nichts geklebt, geschraubt oder genagelt, sondern alles nur gesteckt und verschnürt.

Zuerst haben wir die beiden mittleren Träger an das runde Deckenteil gebunden.
Dann haben wir die Seitenwände und die Tür zu einem geschlossenen Kreis gesteckt und verbunden.
Anschließend mussten die über 60 Stangen als "Dachstuhl" mit dem einen Ende in die seitlichen Löcher des Deckenteils gesteckt werden und mit dem anderen Ende oben auf den "Jägerzaun" gelegt/ festgebunden werden.
Das hört sich jetzt alles leichter an als es ist. Oft war es so, dass man eine Stange hingefummelt hat und gleichzeitig fielen am anderen Ende fünf Stangen wieder herunter. Man muss abzählen, fixieren, nachjustieren, verknoten, seinen Kopf schützen, drei Dinge gleichzeitig festhalten und oft auch gammliges Material (Baumwollschnur) mal eben schnell ersetzen. Und nebenbei auch noch alle wichtigen Arbeitsschritte fotografieren ;)

Eine Mongolenfamilie schafft das alles angeblich in einer Stunde - bei uns hat es viiiiel länger gedauert. Wir hatten aber auch großen Spaß und waren am Ende sehr stolz auf das Ergebnis.

Jetzt bloß nichts mehr anfassen!

Über das Dach und an die Seitenwände werden später noch Kamelhaardecken geschnürt, und das Ganze wird mit einem großen Überwurf versehen. Das heben wir uns aber für einen anderen Tag auf ...